Im Gespräch mit Jessia Joby, Data Analyst Werkstudentin beim eco Verband

Jessia Joby ist Werkstudentin im Certified Sender Alliance (CSA) Teamvom eco Verband. Jessia studiert Data Science im Master an der TU Dortmund. Zuvor studierte sie Cognizant Technology Solutions in Chennai, Indien. Ihre Expertise in den Bereichen maschinelles Lernen, Datenanalyse, Datenvisualisierung und prädiktive Modellierung bringt sie bei der Entwicklung von Tools und Dienstleistungen für die Kunden und Partner der CSA ein. Wir haben mit ihr über ihren Joballtag, Frauen in Tech und Besonderheiten im Arbeitsumfeld in Indien und Deutschland gesprochen.

Wie sieht ein typischer Arbeitstag bei dir aus?

Jessia Joby: An einem typischen Arbeitstag beschäftige ich mich vor allem mit Softwareentwicklung und komplexen problemlösenden Aufgabenstellungen. Derzeit analysiere ich den Verlauf der Whitelist E-Mails. Dafür sammle ich erst die erforderlichen Daten und extrahiere mitels Datenverarbeitung die relevanten Informationen aus den E-Mails.

Was gefällt dir an deinem Data-Science-Studium und an der Tech-Branche am meisten?

Jessia Joby: In meinem Data Science Studium lerne ich die theoretischen Grundlagen, wie ein Machine-Learning-Modell funktioniert und wie man mit einem kleinen Datenpool arbeitet. Wenn ich in der Tech-Branche arbeite, wende ich meine theoretischen Kenntnisse in der Praxis anund arbeite mit einer großen Menge an Echtzeit-Datensätzen.. Als Data Analyst werde ich umfangreiche Datensätze untersuchen, bereinigen und analysieren, um daraus nützliche Erkenntnisse zu ziehen und abzuleiten..   

Welche Aspekte gefallen dir an deinem Job am besten?

Jessia Joby: Zu meinen Lieblingsaspekten gehören die Visualisierung unddie Optimierung des Codes zur Effizienz- und Leistungssteigerung

Zuvor hast du in Chennai, Indien Cognizant Technology studiert und jetzt absolvierst du einen Master in Data Science an der TU Dortmund. Sind dir bestimmte Unterschiede in der Arbeitskultur zwischen Deutschland und Indien aufgefallen?

Jessia Joby: Work-Life-Balance wird in Indien zwar wertgeschätzt, aber in vielen Branchen gibt es lange Arbeitszeiten und Grenzen zwischen Arbeit und Privatleben verschwimmen. Dagegen gibt es in Deutschland eine klare Trennung zwischen Beruf und Privatleben. Der Fokus wird mehr auf Effizienz während der Arbeitszeit gelegt.

In Indien ist Pünktlichkeit ein lockereres Konzept – es ist üblich, dass Meetings etwas später anfangen als vorgesehen. In Deutschland wird Pünktlichkeit als Zeichen von Respekt und Professionalität wahrgenommen.

In Indien sind 43% der MINT-Absolvent:innen Frauen*, in Deutschland liegt der Frauenanteil dagegen nur bei 27%. Hast du eine Idee, warum Frauen in Indien sich eher für ein Studium im IT-Bereich entscheiden? Warum in Indien mehr Frauen eine Karriere in Tech anstreben als in Deutschland?

Jessia Joby: In Indien ist man sich der Bedeutung von Bildung und Karrieremöglichkeiten von Frauendurchaus bewusst. Es gab einen positiven Wandel, um Frauen zu ermutigen, MINT-Fächer zu studieren. Zudem unterstützen indische Familien Frauenstärker dabei eine  Karriere in einer männerdominierten Branche zu verfolgen.

Warum würdest du andere Frauen empfehlen, IT zu studieren und in die Tech-Branche einzusteigen?

Jessia Joby: Ich finde, Frauen sollten sich für ein MINT-Studium entscheiden und in die Tech-Branche einsteigen, um die Klischees und die gesellschaftlichen Hürden aufzubrechen. So fördern wir eine gerechte Gesellschaft.

Vielen Dank für das Interview!