Am 8. März feiern Salesforce und eco #LiT – Ladies in Tech mit einem Online-Event den Internationalen Frauentag, den 1. Jahrestag des Salesforce-Programms „Bring Women Back to Work“ sowie Frauen auf der ganzen Welt. Wir wollen Frauen ermutigen, ihre Ziele zu erreichen, groß zu denken und Karrierechancen in der Internetwirtschaft zu erschließen und wahrzunehmen. Feiern Sie mit uns und großartigen Role Models der Tech-Szene wie u. a. Tijen Onaran, CEO und Founder der Global Digital Women, Lucia Falkenberg, Chief People Officer, eco Verband und Petra Jenner, Salesforce.
Petra Jenner ist eine der führenden weiblichen Köpfe der Tech-Szene. Seit über vier Jahren ist sie bei Salesforce im Top-Management als Senior Vice President an Bord, zuvor war sie CEO für Microsoft in der Schweiz. Bei Salesforce ist Jenner zudem Executive Sponsor des Programms Bring Women Back to Work, das Frauen den Wiedereinstieg in den Beruf nach der Elternzeit erleichtert. Wir haben mit ihr über Karrierechancen für Frauen in der Tech-Branche gesprochen und was Tech-Unternehmen tun können, um mehr Frauen für sich zu gewinnen und langfristig zu binden.
Frau Jenner, Sie haben eine sehr beeindruckende Karrierelaufbahn hingelegt und es bis ins Topmanagement führender Tech-Konzerne geschafft. Bei Salesforce sind sie seit vielen Jahren in Geschäftsleitungspositionen als Senior Vice President tätig, zuvor waren Sie CEO für Microsoft in der Schweiz. Wo stehen wir aus Ihrer Sicht im Bereich Frauen in Tech und warum sollten sich Frauen für die Tech-Branche entscheiden?
Petra Jenner: Die Zeiten waren nie besser: Die Chancen für Frauen, die Karrieren planen, waren noch nie so gut. Insbesondere die Tech-Branche ist eine zukunftsgerichtete Branche mit vielen unterschiedlichen Karrierepfaden. Insbesondere für Frauen, die Karriere und Familie vereinbaren wollen, bietet die Tech Branche sehr gute Angebote und gute Konzepte Familie und Karriere zu integrieren. Die Chancen sind groß, die Beschäftigungsverhältnisse sind flexibler geworden. Wir haben aus meiner Sicht in den letzten Jahren viel erreicht.
Sie sind ein sehr gutes Beispiel dafür, welch großartige Karriereoptionen die Internetwirtschaft bietet, dennoch sind Frauen im Tech-Bereich klar unterrepräsentiert. In Deutschland beispielsweise liegt der Frauenanteil bei knapp 17 Prozent. In den Cheftagen wird der Gender Gap noch größer. Dabei boomt die Digitalbranche, täglich entstehen neue digitale Geschäftsmodelle und schaffen lukrative Jobs, doch die lassen sich Frauen noch zu häufig entgehen. Was können Tech-Unternehmen konkret tun, um mehr Frauen für die Branche zu begeistern?
Petra Jenner: Wichtig ist, die Angst vor der Technik zu nehmen. Viele Frauen scheuen sich in die Digital-/Tech-Branche zu wechseln, weil sie meinen, dass sie über zu geringe Fachkenntnisse verfügen. Viele Frauen trauen sich diesen Schritt in eine andere neue Branche (noch) nicht zu und auf der anderen Seite hat die Tech-Branche keine leicht verständlichen Rollenbeschreibungen/-spezifikationen. Das ist das Erste, was wir ändern müssen, denn wir müssen auch vermehrt Frauen aus anderen Branchen abwerben. Die Pandemie hat für viele Frauen die Situation nicht verbessert. Gerade die Pandemie hat aufgezeigt, wie wichtig gelebte und flexible Arbeitsmodelle sind und genau darin sehe ich die mittelfristige Chance für die Digitalbranche. Deswegen müssen wir jede Gelegenheit nutzen, Frauen auf ihre Karrierechancen in der Digitalbranche hinzuweisen und es ist mir besonders wichtig darauf hinzuweisen, dass wir Frauen fördern wollen, die ihren Weg zurück in die Arbeitswelt antreten wollen. darin liegt aus meiner Sicht das größte Potenzial für Veränderung für Women in Leadership.
Salesforce feiert am 8. März nicht nur die Frauen in Tech, sondern auch das einjährige Bestehen der Initiative „Bring Women Back to Work“. Mit dem Programm unterstützen Sie Frauen beim Wiedereinstieg in den Beruf beispielsweise nach der Elternzeit und bieten Salesforce-Partner die Möglichkeit, diese weiblichen Talente für sich zu gewinnen. Wie kam es zu der Initiative und wie fällt Ihr Resümee nach dem ersten Jahr aus?
Petra Jenner: Diese Initiative wurde von unserem Alliance & Channel Lead Vanessa Gentile gegründet um mehr Talente in unserem Partner Eco-System zu integrieren. Es ist immer noch eine sehr männerlastige Domäne und mit BWBW unterstützen wir die Partner auch Salesforce zertifizierte Frauen für ihren Salesforce Bereich zu finden und so mehr Diversity und Gender Balance in Teams zu bilden.
Trotz der Pandemie investieren unsere Partner immer noch in neue Talente, dass hilft das Programm aufrecht zu erhalten und weitere Frauen auszubilden. Im November haben 18 Frauen das einjährige Programm gestartet und jedes Quartal folgen weitere 18 dazu, so dass wir in einem Jahr 72 Frauen ausbilden können.
Wir möchten Ihnen jetzt gerne einen weiteren Job geben und Sie zur Chefin einer renommierten Kreativagentur machen. Ihre Zielvorgabe lautet: Mehr Awareness + Sichtbarkeit für Frauen in Tech und Women in Leadership. Wie gehen Sie das an und was setzen Sie um?
Petra Jenner: Tolle Frage. Ich denke, dass eine Serie von kurzen Videos zu persönlichen Beispielen sehr wichtig ist und die erste Maßnahme sein sollte. In den Medien liest man sehr viel mehr darüber, aber ich habe den Eindruck, dass verändert noch nicht genug. Zweitens würde ich eine breit angelegte Werbe- und PR-Kampagne mit Frauen starten, die in ihren Beruf in der Digitalbranche zurückgekehrt sind. Diese zweite Kampagne soll die Salesforce Kampagne für Bring Women Back to Work unterstützen – eben alle Frauen ermuntern, die sich für die Digitalbranche interessieren. Auch hier würde ich sehr gerne „Role Models“ zeigen, so dass weitere interessierte Frauen konkrete Beispiele sehen.
Vielen herzlichen Dank für Ihre Zeit und das Interview, Frau Jenner!