eco Umfrage zur Chancengerechtigkeit am Arbeitsplatz: Männer geben bessere Noten als Frauen

  • eco fördert Geschlechtergerechtigkeit in einer Initiative zur Förderung von Frauen in Tech
  • 44,5 Prozent der Männer und nur 25,2 Prozent der Frauen nehmen Unternehmenskultur als gleichberechtigt wahr
  • Fast 30 Prozent der Arbeitgeber verzichten auf Maßnahmen zur Chancengleichheit

Mehr als die Hälfte der Angestellten sind mit der Chancengerechtigkeit am Arbeitsplatz zufrieden. 52,9 Prozent stellen ihrem Arbeitgeber dafür die Note gut bis sehr gut aus. Männer urteilen tendenziell positiver als Frauen. Jeder fünfte Beschäftigte vergibt für die geschlechtliche Gleichstellung im Berufsalltag ein ausreichend bis ungenügend. Fast 30 Prozent der Arbeitgeber verzichten auf Maßnahmen zur Chancengleichheit. So das Ergebnis einer Umfrage des eco – Verband der Internetwirtschaft e. V. zum Weltfrauentag in Kooperation mit dem Markt- und Meinungsforschungsinstitut Civey*, an der sich 1.000 Angestellte aus Deutschland Anfang März beteiligt haben.

„Die Förderung von Frauen und Diversität ist für eco als digitaler Verband ein zentrales Thema, um die Zukunftsfähigkeit des Digitalstandorts Deutschland sicherzustellen.“, sagt Oliver Süme, Vorstandsvorsitzender vom eco Verband. Nicht nur aufgrund des Fachkräftemangels nehme der Verband ein gesteigertes Interesse am Thema Frauen in Tech innerhalb seiner Mitglieds-unternehmen wahr. eco treibe daher mit der im Frühjahr 2019 gegründeten Initiative #LiT – Ladies in Tech die Förderung von Frauen gezielt voran und weite seine Aktivitäten zukünftig weiter aus.


Männer stufen die Chancengleichheit am Arbeitsplatz besser ein als Frauen

Für die Chancengerechtigkeit am Arbeitsplatz vergeben 28 Prozent der männlichen Befragten die Note sehr gut. Zur Note Eins greift demgegenüber nur knapp jede fünfte Frau (20,4 Prozent). 11,4 Prozent der Frauen empfinden das Ungleichgewicht am Arbeitsplatz gar als so groß, dass es nur für ein Mangelhaft reicht. Diese Note attestieren hingegen nur 4,2 Prozent der Männer. „Erfolgreiche Unternehmen setzen auf die Kombination der Stärken von Männern und Frauen und schätzen beide gleichermaßen“, weiß Lucia Falkenberg, Chief People Officer bei eco. Unternehmen seien gut beraten, die Förderung von Frauen und Diversity jetzt zur Chefsache machen, da die Gleichstellung der Geschlechter in ihrem tiefsten wirtschaftlichen Interesse liege. In der Tech-Welt habe sich die Erkenntnis durchgesetzt, dass gemischte Teams Innovation fördern sowie Qualität und Leistung steigen.

Nicht alle Arbeitgeber fühlen sich der Chancengleichheit verpflichtet

Maßnahmen zur Vereinbarkeit von Familie und Beruf erleichtern nicht nur die Gewinnung weiblicher Talente. Hierzu zählen neben Homeoffice und selbstbestimmteren Arbeitszeiten auch die Möglichkeit der Führung in Teilzeit. Sie bilden somit entscheidende Faktoren zur Steigerung der Arbeitgeberattraktivität. 40,1 Prozent der Befragten profitieren von Homeoffice und flexiblen Arbeitszeiten. Mehr als der Hälfte der männlichen Befragten (51,3 Prozent) räumt der Arbeitgeber die Arbeit von Zuhause ein, aber nur 30 Prozent der Frauen. Führungspositionen werden lediglich in 15,8 Prozent der Unternehmen auch in Teilzeit vergeben. Schlusslicht beim Maßnahmenpaket zu mehr Geschlechtergerechtigkeit bildet der Einsatz von Frauenquoten mit sechs Prozent.

Die größte Diskrepanz besteht beim Faktor Unternehmenskultur. Während 44,5 Prozent der Männer die Unternehmenskultur als gleichberechtigt wahrnehmen, stimmen dem nur 25,2 Prozent der Frauen zu. 28,9 Prozent der Arbeitgeber bieten keine Maßnahmen zur Chancengleichheit am Arbeitsplatz. „Arbeitgeber rekrutieren nachweislich leichter, wenn sie ihre Mitarbeiter:innen bei Familienaufgaben wie Kinderbetreuung oder Pflegeaufgaben unterstützen und so Diversity und gesellschaftliches Engagement leben.“, weiß Lucia Falkenberg, Chief People Officer beim eco.Mitarbeiter:innen wollen heute die Karriereleiter samt Kind und Kegel erklimmen. Dies könne nur gelingen, wenn die Arbeitgeber mitspielen, indem sie flexible Arbeitszeiten, mobiles Arbeiten oder beispielsweise Teilzeit-Modelle auch für Führungskräfte anbieten. Gerade die Internetbranche biete Frauen zukunftsträchtige, krisensichere und spannende Karrieremöglichkeiten und sei hinsichtlich der Vereinbarung von Beruf und Familie besonders attraktiv. Tech-Unternehmen, die sich im Bündnis #LiT – Ladies in Tech engagieren wollen, sind herzlich willkommen.

*Das Meinungsforschungsunternehmen Civey hat im Auftrag von eco 1.000 Personen zwischen dem 02.03. und 04.03.2021 befragt. Die Ergebnisse sind repräsentativ für Angestellte ab 18 Jahren. Der statistische Fehler der Gesamtergebnisse liegt bei 5,3 Prozent.

Grafiken zur redaktionellen Verwendung stehen unter folgenden Links kostenfrei zur Verfügung:

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